Sichtlich zufrieden zeigte sich GWG-Geschäftsführer Ronald Otto bei der „Dreifacheröffnung“ von Hofladen, Cafe und Senfmanufaktur am Großen Markt 11, denn bis zur Entscheidung der Familie Lange waren seine Anfragen immer mit einem freundlichen NEIN beantwortet worden. Zu groß wäre der frisch sanierte rund 150 qm große Laden in bester Perleberger Lage für das ursprünglich angedachte Cafe-Konzept.
Mit Neuruppin auf Augenhöhe
“Dieser Standort ist natürlich deutlich besser als hinten am Wasser. Hier sind Parkplätze, hier ist die Touristeninformation und hier sind unsere Leistungspartner”, begann Seniorchef Lutz Lange, nachdem er die vielen Gäste, auch aus Wittenberge und Karstädt, begrüßt hatte. “Wir sehen uns als Tourismusregion und als Gemeinschaft mit Wittenberge, um Neuruppin im Besucherwettstreit auf Augenhöhe begegnen zu können. Wir sind attraktiv und darauf können wir stolz sein”. Dann übergab er das Wort an Jan und Patrick Lange, die eigentlichen neuen Betreiber.
Senfchup, Chili und Meerrettich
Die Gäste, die an diesem Tag gekommen sind, können die ersten neuen Senfkreationen ausprobieren: Knoblauch, Senfchup, Thermalwasser, Chili und Meerrettich. Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit dem polnischen Szczawnica soll es demnächst einen Senf mit Sliwowitz geben. „Hier warten wir auf die Zulassung“, wirft Lutz Lange ein. Bereits in Gläsern abgefüllt präsentieren sich die beiden Grundsorten des Perleberger Senfs extrascharf und mittelscharf. „Wir haben das Originalrezept etwas verändert“, meint Patrick Lange auf den Hinweis, dass der Perleberger Senf nicht mehr wie früher schmecke. „Dieser Geschmack nach Essig kommt bei den Jüngeren nicht mehr so an. Deshalb haben wir ihn verändert.“ Er bittet darum, der Manufaktur Hinweise zu geben. Da sie den Senf in kleineren Mengen herstellen, können sie jederzeit reagieren, die Rezeptur verändern.
Regionale Produkte erwerben und verzehren
Die circa 150 Quadratmeter große Verkaufsraumfläche teilt sich in zwei Bereiche: Rechts befindet sich die gläserne Senfmanufaktur und auf der linken Seite sind Hofladen und das Café mit circa 20 Plätzen zu finden. „Unsere Gäste erwartet ein kompletter Regionalladen, in dem sie knapp 40 Produkte erwerben und verzehren können“, fasst Jan Lange es kurz zusammen. „Wir haben mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten die Möglichkeit geschaffen, neben dem Perleberger Senf auch regionale Produkte gebündelt anzubieten.“ Dabei können die Kunden auch sehen, dass die Senfproduktion künftig das Kriterium der Nachhaltigkeit erfüllen wird. „Wir stellen von Plastikbechern auf Gläser um, und das Angebot hier ist auch regional“, unterstreicht Jan Lange noch einmal. „So kommt das Brot von der benachbarten Bäckerei Höfler, die Bockwurst von der Fleischerei Kurt Wohlfahrt aus Seehausen, Knacker vom Perleberger Rinderschlachthof, Eier und Eierprodukte von der Seddiner Eierfarm, Honig vom Imker aus Premslin und das Herzbräu aus der Alten Ölmühle Wittenberge“.
Spezialitäten aus der Prignitz
Im Café selbst wird es einen Mittagsimbiss geben, die Gerichte werden aus den Spezialitäten der Prignitz gekocht. Auch werde es Spezialitäten mit dem Perleberger Senf geben, zum Beispiel Senfeier. Demnächst solle es auch ein Senfbrot geben, dass von der Bäckerei Höfler kreiert wird. Aus Seehausen kommen die Senfbeißer, ein Knacker. Und wer hier einen Gin-Tonic bestellt, der bekommt auch diesen. Natürlich mit dem Gin aus der GANS Feinbrand Manufaktur Klein Gottschow. Ebenfalls im Angebot sind Kaffee und Kuchen.