GWG-Komplexsanierung der Objekte Großer Markt 11 und 11 a

Die Lage am Markt könnte nicht zentraler sein – die GWG-Objekte Großer Markt 11 und 11 a sind schon zwei stilprägende Bauten inmitten der historischen Altstadt. Allerdings täuschen die Fassaden über ihren wirklich Bauzustand hinweg: Wenn man die Gebäude von hinten betrachtet, wird alles klar: Hier muss viel gemacht werden und zwar schnell. Ja, Sie haben recht, wenn Sie jetzt meinen, dass das Wohnhaus rechts daneben, vom Großen Markt aus gesehen, es noch nötiger hätte, aber auch bei der „10“ geht es voran. Es gehört der Stadt und soll bis 2020/21 saniert sein. Die Objekte sind auch deswegen, bis auf eine Gewerbeeinheit vollständig leer. Der überwiegende Teil sogar schon mehr als 20 Jahre.

Drei Perlen
Das Objekt besteht aus drei miteinander verbundenen Baukörpern aus unterschiedlichen Zeitepochen. Durch die Sanierung werden die drei im Inneren zusammengeführt. Die äußere Charakteristik der Häuserzeile bleibt erhalten. Alle Wohnungen werden barrierefrei saniert und über einen zentral angeordneten Aufzug zu erreichen sein. Nach der Sanierung verfügen alle Wohnungen über einen Balkon oder einer Terrasse. Eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoß wird in eine Wohneinheit umgewandelt. Durch den Ausbau des Dachgeschosses werden zwei weitere Wohneinheiten entstehen, die ebenfalls über die Aufzugsanlage zu erreichen sein werden. Nach der Sanierung wird die Gesamtwohnfläche 938,50 m2 betragen.

Ein Haus ohne Zugang

“Das Vorhaben ist schon außergewöhnlich“, betont GWG-Geschäftsführer Ronald Otto. „Während die Häuser zum Großen Markt hin dreietagig gebaut wurden, hat der Anbau hofseitig vier Etagen. „Das ist echt eine Herausforderung. Ich bin gespannt, welche Ideen die Architekten entwickeln werden, um mitten im historischen Altstadtkern zeitgemäßes Wohnen entstehen zu lassen. Die bestehenden Grundrisse mit vielen kleinen Zimmern und innenliegenden und zu kleinen Bädern ohne Fenster sind so nicht mehr zeitgemäß.“ Während die 11 a der GWG gehörte, besaß die Nummer 11 ein anderer Eigentümer. Die Bewohner der 11, mussten den Flur der 11 a nutzen, um in ihre Wohnungen zu gelangen. Das Haus hatte keinen eigenen Zugang. So kaufte die GWG auch dieses Haus, um alles im Komplex zu sanieren.

Interessenten haben noch Zeit
Die Finanzierung der rund 2,7 Mio. Euro teuren Baumaßnahme wird zu 20 % aus Eigenmitteln, zu 40 % aus Städtebaumitteln und einem Darlehen der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) einschließlich Förderzuschuss bestehen. Alle Anträge sind gestellt, aber noch nicht abschließend bewilligt worden. „Wir haben aber von allen Beteiligten für die geplante Finanzierung grünes Licht bekommen“, erklärt Herr Otto. Danach werden mittels eines Auswahlverfahrens die Architekten bestimmt, die dann ihr Können unter Beweis stellen müssen. Die Mitwirkung der ILB kann alle zukünftigen Mieter jetzt schon positiv stimmen, denn die ILB-Darlehnsbedingungen sind Mieten bis 4,80 Euro/m2 kalt! Für diese Lage natürlich ein Schnäppchen. In welchem Zeitraum die ersten stolzen Mieter die neuen „Perlen“ beziehen werden, ist noch nicht ganz sicher, aber so Anfang 2021 könnte es sein.